1. Krise bei Lebenshaltungskosten verändert die Arbeitswelt in Europa: Mehrheit sagt, Löhne halten nicht Schritt

Krise bei Lebenshaltungskosten verändert die Arbeitswelt in Europa: Mehrheit sagt, Löhne halten nicht Schritt

Denise Hoferichter
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Wir in den Medien:

Stimmung Arbeitnehmer

Eine Umfrage unter 1.000 Berufstätigen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien zeigt, wie Inflation, Jobunsicherheit und wirtschaftlicher Pessimismus Karriereentscheidungen und das finanzielle Wohlbefinden in Europa verändern. Trotz nationaler Unterschiede stehen Arbeitnehmer in der gesamten Region unter Druck – und viele verlieren den Glauben an das traditionelle Versprechen, dass harte Arbeit zu finanzieller Stabilität führt.

Zentrale Erkenntnisse auf einen Blick

  • Unterstützung für das Grundeinkommen: 64 % unterstützen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) als Reaktion auf Inflation und Instabilität.
  • Einkommen vs. Inflation: Nur 18 % der Befragten sagen, dass ihr Einkommen vollständig mit der Inflation Schritt gehalten hat. Ein Drittel (34 %) gibt an, dass die Löhne überhaupt nicht mit der Inflation mithalten.
  • Einsparungen & Belastung: 59 % haben ihre Ausgaben für nicht lebensnotwendige Dinge reduziert. Einer von vier (26 %) hat sogar bei Grundbedürfnissen wie Lebensmitteln oder Strom gespart.
  • Schulden & Nebentätigkeiten: 11 % haben zusätzliche Arbeit aufgenommen, um finanziell über die Runden zu kommen. 8 % haben sich Geld geliehen oder zusätzliche Schulden gemacht.
  • Weit verbreitete finanzielle Sorgen: Fast 40 % fühlen sich wöchentlich oder täglich wegen Geldangelegenheiten ängstlich.
  • Zweifel an der Leistungsgesellschaft: 69 % der Befragten sagen, sie hätten den Glauben daran verloren oder zweifeln, dass harte Arbeit zu finanzieller Stabilität führt.
  • Angst vor Entlassungen & Rezession: 44 % erwarten mehr Entlassungen im Jahr 2025. 70 % sind mäßig oder stark besorgt über eine Rezession.
  • Handels- & geopolitische Sorgen: 91 % machen sich Sorgen, dass globale Handelskonflikte die Lebenshaltungskosten weiter erhöhen werden.

Größte finanzielle Sorgen 2025

Inflation ist die Hauptsorge europäischer Arbeitnehmer: 59 % nennen die steigenden Lebenshaltungskosten als ihre größte finanzielle Belastung. Weitere häufig genannte Ängste sind:

  • Politische oder globale Instabilität (34 %)
  • Gesundheits- oder Versicherungskosten (24 %)
  • Fehlende Ersparnisse (23 %)
  • Wohnkosten (21 %)
  • Jobverlust oder Arbeitslosigkeit (20 %)

Sorgen EU-Arbeitnehmer

Inflation verändert den Alltag

Die Krise der Lebenshaltungskosten in Europa zwingt Arbeitnehmer zu schwierigen finanziellen Entscheidungen:

  • 60 % haben Ausgaben für nicht lebensnotwendige Dinge wie Reisen und Restaurantbesuche reduziert
  • 34 % haben größere Anschaffungen aufgeschoben
  • 26 % haben ihre Ausgaben für Grundbedürfnisse wie Lebensmittel und Strom verringert
  • 14 % würden sich gerne weiterbilden oder umschulen, können sich aber weder die Zeit noch die Kosten leisten
  • 5 % haben ihre Wohnsituation verkleinert oder sind zu ihrer Familie gezogen
  • 4 % haben Familienplanungen – etwa Kinderwunsch – verschoben

Arbeitnehmer stellen sich auf Unsicherheit ein

Wenn sie morgen ihren Job verlieren würden:

  • 53 % sagen, sie könnten ohne Einkommen nur drei Monate oder weniger überbrücken
  • 44 % rechnen dieses Jahr mit einem Anstieg an Entlassungen
  • 28 % sind extrem besorgt über eine Rezession, weitere 42 % zeigen sich mäßig besorgt

Trotz dieses Drucks geben 59 % an, dass sie für einen besseren Job nicht umziehen würden – ein Hinweis darauf, wie Immobilität und lokale Bindungen die finanzielle Belastung zusätzlich verstärken können.

Was das bedeutet: Die wirtschaftliche Belastung zwingt europäische Arbeitnehmer zu schwierigen Einschnitten und einem Leben in großer Unsicherheit. Viele straffen ihre Budgets, verschieben Lebenspläne und fühlen sich schlecht auf einen möglichen Jobverlust vorbereitet. Die Mehrheit bleibt trotz besserer Chancen anderswo am Wohnort verwurzelt – aus finanziellen, familiären oder sozialen Gründen.

Die öffentliche Stimmung tendiert zu systemischen Reformen

Ein Generationenwandel zeichnet sich ab:

  • 69 % bezweifeln, dass harte Arbeit finanzielle Stabilität garantiert
  • 64 % unterstützen ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE)
  • 34 % nennen politische oder globale Instabilität als wichtigste finanzielle Sorge für 2025

Was das bedeutet: Das Vertrauen in den Zusammenhang zwischen harter Arbeit und finanzieller Sicherheit schwindet, während die Unterstützung für umfassende wirtschaftliche Reformen wächst.

Technologie verstärkt die Ängste

Der technologische Wandel ist eine weitere wachsende Sorge:

  • 44 % befürchten, dass KI oder Automatisierung ihre Arbeit in den nächsten 3 bis 5 Jahren negativ beeinflussen wird
  • 5 % sagen, dass dies bereits der Fall ist
  • Nur 12 % bilden sich aktuell formal weiter oder qualifizieren sich um, um sich darauf vorzubereiten

Was das bedeutet: Arbeitnehmer sind zunehmend besorgt darüber, wie neue Technologien ihre Jobs verändern könnten, fühlen sich aber wenig vorbereitet und ergreifen kaum Maßnahmen, um sich anzupassen.

Für Presseanfragen kontaktieren Sie bitte Dorota Urban, Outreach Marketing Lead, unter dorota.urban@bold.com

Methode

Der LiveCareer Europäischer Bericht zu Lebenshaltungskosten & Karrierevertrauen wurde am 28. Mai 2025 über Pollfish durchgeführt. Dabei wurden 1.000 berufstätige Erwachsene aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien befragt. Die Teilnehmer kamen aus verschiedenen Branchen, Einkommensgruppen, Altersklassen und Berufsfeldern. Die Umfrage enthielt Multiple-Choice- und Skalenfragen, um den finanziellen Druck, die Arbeitsplatzsicherheit, das wirtschaftliche Vertrauen und das Verhalten der Arbeitskräfte im Hinblick auf Inflation, Automatisierung und politische Veränderungen zu erfassen.

Über den Autor

Denise Hoferichter
Denise Hoferichter

Denise Hoferichter ist Autorin und Karriere-Expertin. Ihre Leidenschaft, Arbeitssuchenden dabei zu helfen, den idealen Job zu finden, führt sie dazu, prägnante, leicht verständliche und auf aktuellen Fakten basierte Artikel über das Schreiben von Lebensläufen zu verfassen. Mit einem Masterabschluss in Sprachwissenschaft widmet sich Denise der Bereitstellung sachlich korrekter Informationen, du auf den neuesten Studien basieren und führt ihre Leser auf LiveCareer dazu, die genauen Bedürfnisse von Personalverantwortlichen nach den redaktionellen Leitlinien von LiveCareer zu verstehen.

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