1. Petfluencer - Mit Haustieren im Internet bekannt werden

Petfluencer - Mit Haustieren im Internet bekannt werden

Denise Hoferichter
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Wir in den Medien:

Wenn Sie schon einmal auf Instagram oder auch TikTok unterwegs waren, haben Sie sie sicher schon einmal getroffen: Die Haustiere mit 100.000 Followern, die jeden Tag neuen Updates nachfiebern. Sie sehen süß aus, tragen gerne Kostüme oder machen Kunststücke, ob Hund, Katze, Maus, Papagei oder Igel, es gibt sie in jeder Form.

In diesem Artikel führen wir Sie in die Welt der berühmten Haustiere ein und erklären, wie auch Sie Ihren Schatz zum Star machen können, berühren aber auch die Schattenseiten des Geschäftes. 

Was genau ist ein Petfluencer?

Petfluencer ist eine Wortneuschöpfung, die sich aus dem englischen Wort für Haustier (pet) und dem Wort Influencer zusammensetzt. Von Influencern haben Sie sicher schon einmal gehört, denn seit Instagram groß geworden ist, sind sie aus der Medienwelt nicht mehr wegzudenken. Die Einflussnahme (Englisch: influence) ist hier vor allem auf die Kooperation mit großen Firmen bezogen, gerade mit Werbeverträgen.

Also, was unterscheidet einen Petfluencer von einem menschlichen Influencer? Wenn es darum geht, Werbeverträge mit Firmen abzuschließen, nicht besonders viel. Natürlich verstehen es die kleinen Stars selbst nicht, dass sie durch das Tragen eines winzigen Gucci Pullovers großes Geld machen. Sie haben oft nur Spaß daran, fotografiert zu werden.

Denn so beginnt es mit den meisten Petfluencern. Bevor es tausende Follower gibt, bevor Gucci anklopft und Pullis verkaufen möchte, gibt es ein Herrchen oder Frauchen, das gerne Fotos von seinem Haustier macht. Dabei sind die wenigsten darauf aus, aus ihrem Tier einen Star zu machen. Die meisten zeigen einfach gerne ihr Haustier.

Regelmäßige Updates und richtige Hashtags führen dann bei einigen von Ihnen dazu, dass die Zahl an Followern steigt. Natürlich gehört auch bei den Petfluencern ein bisschen Verständnis von sozialen Medien eine große Portion Glück dazu, so wie das bei menschlichen Influencern auch der Fall ist. 

Und dann gibt es auch für Tiere die übliche Influencer-Pipeline. Weltweite Nummer 1, Nala the Cat, hat neben 4,5 Millionen Followern auf Instagram auch ein veröffentlichtes Buch, einen Shorty Award und hat die Vidcon 2019 besucht. Nebenbei hat Nala einen Weltrekord im Guinness Book of Records und profiliert sich online mit dem Testen von Katzenprodukten.

Nummer zwei, Tucker der Golden Retriever, mit 4,1 Millionen Followern hat schon Termine im Fernsehen hinter sich und macht regelmäßig kleine Skits auf Instagram und Tiktok. Auch er bewirbt regelmäßig Produkte für Hunde.

Auch in Deutschland gibt es diese Stars natürlich. Da wäre zum Beispiel Felix, der Samojede, der mit seinen Eltern auf viele Reisen geht und dessen Instagram-Account deshalb adäquat “Wanderlust” genannt wird. Er hat 1,2 Millionen Follower. Oder Zula, die kleine Zwergspitz-Dame, die mit 1,1 Millionen Followern ihrem berühmten Frauchen Dagi Bee (selbst 6 Millionen Follower) nicht viel nachsteht.

Eine in 2025 veröffentlichte und in 2024 durchgeführte Studie belegt, dass obwohl das Vertrauen in menschliche Influencer langsam sinkt, das Vertrauen in Petfluencer weiterhin hoch ist. Sie werden oft als ehrlicher eingeschätzt und können so Kunden besser überzeugen. Petfluencer sind in, nicht nur wenn es um tierische Produkte geht. Auch Mode und Gesundheit werden gerne mit Tieren beworben.

Studien zeigen außerdem, dass Menschen ruhiger und gelassener werden, wenn sie süße Fotos von Tieren ansehen. Das macht Petfluencer so beliebt. Es bedeutet aber auch, dass deren Ableben Follower persönlich sehr treffen können. Ich habe selbst früher jahrelang einem Häschen-Paar täglich beim Hoppeln zugesehen und die Nachricht ihres Todes sehr schwer genommen. Die Haustiere werden zu allgemeinen Haustieren einer ganzen Community, deshalb wird auch penetrante Werbung nicht unbedingt abgelehnt.

Petfluencer werden – so geht’s!

Wenn Sie jetzt schon Ihr Handy zücken und gleichzeitig das Kündigungsschreiben für Ihre Arbeitsstelle vorbereiten, denn Ihre Meerschweinchen sind sicher süß genug, um beliebt zu werden – dann erstmal ganz ruhig. Egal wie beliebt Petfluencer sind, der Markt ist, genau wie bei Influencern, ziemlich überladen. Berühmt werden die wenigsten.

Wenn Sie also unbedingt mit Fotos von Ihren Haustieren Geld verdienen möchten, dann kann das ganze nur schiefgehen. Die wenigsten sind Vollzeit-Petfluencer, die wenigsten machen überhaupt Geld. Also bitte nicht sofort die feste Arbeitsstelle aufgeben, das kann in Zukunft nur zu Problemen führen.

Wenn Sie allerdings einfach gerne einen Instagram- oder TikTok-Account für Ihr Haustier anlegen wollen, steht dem natürlich nichts entgegen. Dabei sollten Sie einige Punkte beachten:

1. Tierwohl

Nicht jedes Haustier zieht gerne Kostüme an oder sitzt gerne lange still für Fotos. So wie Menschen haben auch Tiere unterschiedliche Persönlichkeiten, die bei der Entscheidung, sie als Petfluencer zu vermarkten, Gewicht haben sollte. Wenn Ihr Haustier schon beim ersten Shooting überhaupt nicht möchte, dann zwingen Sie es nicht. Das Tierwohl steht natürlich an allererster Stelle.

2. Persönlichkeit

Tiere sind unterschiedlich, das ist nicht nur beim Tierwohl wichtig, sondern auch bei der Vermarktung dessen. Sie möchten sich schließlich von allen anderen Haustieren auf Instagram absetzen. Also, was macht Ihr Haustier aus? Welche Besonderheit hat es? Guckt es manchmal ein bisschen lustig? Schläft es in außergewöhnlichen Positionen? Sie können auch eine “Stimme” für Posts erfinden, oder kleine Skits drehen, die ihrem Tier eine Persönlichkeit geben.

3. Hashtags

Obwohl die Wichtigkeit und der Nutzen von Hashtags abgenommen hat, können sie immer noch dazu führen, dass Deine Posts gefunden werden. Schauen Sie sich dazu am besten Posts von anderen Petfluencern an. Denken Sie außerdem daran, dass Hashtags nicht alles sind und denken Sie an ein gutes SEO in Instagram Posts.

4. Networking

Sehen und Gesehen werden, dieses Motto gilt auch für den Aufbau von einem neuen Profil in sozialen Medien. Wenn Sie andere Petfluencer kontaktieren, sich mit Ihnen austauschen, dann entstehen so nicht nur Kontakte und Freundschaften, sondern auch potentiell die Möglichkeit von Kollaborationen in der Zukunft.

Das alles ist natürlich keine Garantie. Wichtig beim Aufbau eines Petfluencer-Accounts ist es, dass Sie, und vor allem natürlich Ihre Haustiere, viel Spaß haben, egal ob es später zu einem großen Einkommen führt oder nicht. 

Die Schattenseiten von Petfluencern

Wenn alles richtig abläuft, ist ein Tier, das zum Petfluencer wird, trotzdem glücklich und wird artgerecht behandelt. Allerdings gibt es wo es Sonne gibt auch immer Schatten – Das ist leider hier nicht anders.

Tierschützer schlagen bei Teilen der Petfluencer-Szene Alarm und prangern soziale Medien an, nicht genug gegen Tierleid zu tun. Denn sowas wie das Erschrecken von Katzen zum Scherz, oder das Aufzwingen von Kleidern für Hunde, die das nicht möchten, können schnell zu Angst oder Leid der Tiere führen. Was im Internet vielleicht für einen Lacher sorgt, oder gut aussieht, entsteht manchmal auf Kosten des Tieres.

Viel schlimmer sieht es aber aus mit Petfleuncern, die exotische Tiere halten, die nicht als Haustiere gehalten werden sollten. Gerade in Dubai können hier in sogenannten "Privatzoos" auch Löwen, Tiger und Geparde gehalten werden, die dann online vorgeführt werden. Um sie gefügig zu machen, werden sie betäubt. Die Betreiber von sozialen Medien sehen hier die jeweiligen Regierungen in der Pflicht und weißen alle Verantwortung von sich. 

Natürlich ist das auf keinen Fall die Mehrheit der Petfluencer, trotzdem sollte diese Seite der Branche nicht vergessen werden. Es geht um viel Geld, um Brand-Deals und Aufmerksamkeit, da können die Wünsche des Tieres schon einmal verloren gehen. Tierschutzorganisationen wünschen sich hier mehr Verantwortung auch von Followern.

Fazit

Auch mit Fotos von Haustieren lässt sich also gutes Geld machen, wenn man eine gute Hand beweist und ein bisschen Glück hat. Das Vermarkten der eigenen Tiere kann auch besonders Spaß machen, da sie sowieso die eigenen Lieblinge sind. Solange es sich um ein übliches Haustier handelt und dem Tier kein Leiden zugefügt wird, ist daran auch nichts auszusetzen.

Wirkliche Petfluencer mit bezahlten Beiträgen werden natürlich nur wenige, trotzdem kann jeder es wenigstens versuchen. Denn solange es eine Handy-Kamera, ein bisschen Freizeit und ein Tier gibt, das auch gerne mitmachen möchte, steht dem nichts im Weg. Das ganze kann sicher viel Spaß machen.

Mit der fallenden Vorliebe für menschliche Influencer wird das Phänomen Petfluencer meiner Meinung nach weltweit noch größer werden und wer weiß, vielleicht gehört es bald schon dazu, dass jeder für sein Haustier auch einen Instagram-Account betreibt.

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Über den Autor

Denise Hoferichter
Denise Hoferichter

Denise Hoferichter ist Autorin und Karriere-Expertin. Ihre Leidenschaft, Arbeitssuchenden dabei zu helfen, den idealen Job zu finden, führt sie dazu, prägnante, leicht verständliche und auf aktuellen Fakten basierte Artikel über das Schreiben von Lebensläufen zu verfassen. Mit einem Masterabschluss in Sprachwissenschaft widmet sich Denise der Bereitstellung sachlich korrekter Informationen, du auf den neuesten Studien basieren und führt ihre Leser auf LiveCareer dazu, die genauen Bedürfnisse von Personalverantwortlichen nach den redaktionellen Leitlinien von LiveCareer zu verstehen.

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