Berufliche Neuorientierung: Beispiel, Beratung & Tipps

Wenn Sie Ihren Job bereits lange ausüben und nur noch frustriert sind, könnte es sein, dass Sie eine berufliche Neuorientierung brauchen.

Der Schritt, einen neuen Karriereweg einzuschlagen, ist keinesfalls leicht – aber auch nicht unmöglich. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, wie Sie zu Ihrem Traumjob gelangen, wann sich ein beruflicher Neustart lohnt und wie Sie ihn am besten angehen! 

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Berufliche Neuorientierung: Lebenslauf

Klären wir nun die Frage, was eine berufliche Neuorientierung überhaupt ist.

Was versteht man unter einer beruflichen Neuorientierung? 

Wenn Sie einen neuen Weg in Ihrer bisherigen Karriere einschlagen möchten, dann spricht man von einer beruflichen Neuorientierung. Diese kann in einer anderen Branche, in einem neuen Tätigkeitsfeld oder innerhalb eines komplett neuen Jobs stattfinden.

Warum sollte ich mich beruflich neu orientieren?

Wenn Sie die meiste Zeit Ihrer Arbeit nur noch frustriert und unmotiviert sind und bereits innerlich gekündigt haben, ist das ein Zeichen, ernsthaft über eine berufliche Veränderung nachzudenken.

Es gibt viele Gründe, warum ein Neustart sinnvoll sein könnte. Wir stellen Ihnen die häufigsten vor! 

Berufliche Neuorientierung: Gute Gründe

• Gesundheit: Wer permanenten Stress oder einem toxischen Arbeitsumfeld ausgesetzt ist, sollte ernsthaft einen Wechsel in Betracht ziehen. Andernfalls läuft man Gefahr, eine berufliche Neuorientierung erst nach einem Burnout anzugehen.
• Ansprüche: Wer Werte wie Umweltschutz oder soziale Gerechtigkeit vertritt, für den könnte die Arbeit bei einem Ölkonzern äußerst frustrierend sein. Auch wenn Ihr Chef unrealistische Ansprüche an Sie hat, führt das zu Frust!

• Langeweile: Wer bei der Arbeit permanent unterfordert und gelangweilt ist, läuft Gefahr, einen Boreout zu erleiden. Auch hier ist ein Jobwechsel ratsam.

• Unsicherheit: Wer in einer Branche arbeitet, die absteigt und keine Zukunft mehr hat oder in einem Arbeitsumfeld, in dem Menschen beliebig ausgetauscht werden, sollte lieber das Weite suchen.
• Stillstand: Keine Aussicht auf einen Karrieresprung oder eine Gehaltserhöhung, keine Weiterbildung, keine Entwicklung: Alles Gründe genug, eine berufliche Neuorientierung in Betracht zu ziehen!

Neben diesen guten Gründen, nach einem beruflichen Neustart zu suchen, gibt es aber auch eher schlechte Gründe:

Berufliche Neuorientierung: Schlechte Gründe

• Kritik: Ab und zu einmal Kritik zu erhalten, ist normal und kommt in jedem Job vor. Das sollte kein Grund sein, gleich das Handtuch zu werfen, sondern eher als Chance wahrgenommen werden, seine Herangehensweise zu hinterfragen und zu verbessern.
• Fehler: Dasselbe gilt für Fehler. Fehler passieren jedem Menschen und sind kein Weltuntergang. Lernen Sie lieber aus Ihnen, statt nach einem neuen Job zu suchen, wo Sie zwangsläufig irgendwann auch einen Fehler machen werden.
• Frust: Miese Arbeitstage, langweilige Aufgaben und schlechte Laune kennt jeder. Wenn Frust nur vereinzelt vorkommt, ist das noch kein Grund, den Job zu wechseln. Beobachten Sie sich und notieren Sie, ob es ein strukturelles Problem mit Ihrem Job ist, oder nur manchmal vorkommt. 

Alles noch zu unkonkret? Schauen wir uns an, wie Sie durch gezielte Fragen herausfinden, ob eine Neuorientierung im Beruf Sinn macht und Sie besser Ihre Bewerbungsunterlagen auffrischen sollten.

Wie finde ich heraus, ob ich meinen Karriereweg ändern sollte? Wichtige Fragen

Selbstreflexion hilft in vielen Lebenslagen. Nur wer sich selbst kennt und sich mit seinen Ängsten auseinandersetzt, weiß auch, was er oder sie braucht. Lassen Sie sich von diesen Fragen leiten, um herauszufinden, ob eine berufliche Neuorientierung das richtige ist: 

Hilfreiche Fragen vor der beruflichen Neuorientierung

• Wie lange sind Sie in Ihrem Job bereits unzufrieden? 
• Was verursacht Frust?
• Was macht Sie glücklich?
• Was macht Sie unglücklich?
• Was sind Ihre Stärken und Interessen?
• Welche Werte vertreten Sie?
• Welchen Job würden Sie wählen, wenn Geld und Zeit keine Rolle spielten?
• Was ist Ihr langfristiges Ziel?
• Was fehlt Ihnen? 
• Sind Sie über- oder unterfordert? 
• Gibt es noch andere Perspektiven (Aufstieg, neue Position, Verantwortung) bei Ihrem aktuellen Arbeitgeber?
• Was bereitet Ihnen Freude? 
• Welche Tätigkeiten mögen Sie?
• Möchten Sie Ihren aktuellen Job auch noch in 5 Jahren ausüben?
• Was motiviert Sie?
• Was ist Ihnen bei einem Job wichtig (gute Work-Life-Balance, Gehalt, Sinn, Spass, Kollegen)?
• Können Sie an Ihrer aktuellen Situation etwas ändern, ohne den Job zu wechseln?
• Wie risikofreudig sind Sie?

Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, diese Fragen ehrlich für sich zu beantworten. Im nächsten Schritt werden wir noch etwas konkreter und zeigen Ihnen eine kleine Karriere-Roadmap! 

Berufliche Neuorientierung in 3 Schritten

Aller Anfang ist schwer und auf die Frage, ob man das Risiko einer Neuorientierung im Beruf eingehen möchte, findet sich keine Standardantwort. 

Dennoch ist ein glücklicher Neustart nie unmöglich! Wir zeigen Ihnen, wie er gelingt. 

1. Schritt: Innere Inventur und Analyse

Im ersten Schritt empfiehlt es sich, sich Zeit und Ruhe zu nehmen, sich mit den eigenen Motivationen und Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Im Kern geht es darum, zu verstehen, was man braucht und sich wünscht – und, vice versa, was es zu vermeiden gilt.

Hierbei kann Ihnen unsere oben erstellte Liste mit wichtigen Fragen helfen. Beantworten Sie diese (am besten schriftlich) Punkt für Punkt. Werfen Sie auch einen Blick in Ihren professionellen Lebenslauf. Worin sind Sie gut, was macht Ihnen Freude? Sammeln Sie Inspiration bei Ihren Lebenslauf-Kenntnissen. 

Alternativ können Sie auch eines der Berufsberatungsangebote der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch nehmen, oder auf ein Job-Coaching setzen. 

2. Schritt: Sammeln und Bewerten der Optionen 

Nachdem Sie sich nun über Ihre Bedürfnisse und Werte im Klaren sind, geht es darum, diese mit realen Jobmöglichkeiten abzugleichen. Das gelingt so:

1. Schreiben Sie eine Liste mit allen Jobs auf, die sich mit Ihren Interessen und Zielen decken. Schränken Sie sich hier nicht selbst ein, indem Sie Jobs als unrealistisch von vornherein ausschließen. Auf diese Liste darf alles geschrieben werden, was Ihnen Freude bereiten könnte. Auch hier hilft der Blick in den CV: Welche Hobbys im Lebenslauf können Sie mit einer beruflichen Neuorientierung verknüpfen? 
2. Geben Sie dieser Liste etwas Zeit, um zu wirken. Blicken Sie mit etwas Abstand auf die Jobs und markieren Sie, welche Ihnen immer noch besonders zusagen.
3. Starten Sie mit einer Recherche zu diesen Jobs. Das kann im Internet, über Bekannte oder Netzwerke geschehen. Auch Praktika oder Hospitanzen können hier Klarheit verschaffen.

Wenn Sie sich über Ihre Wünsche und die Realitäten des anvisierten Jobs klar sind, geht es an den letzten Schritt.

3. Schritt: Umsetzung 

Der letzte Schritt bei der beruflichen Neuorientierung ist die Umsetzung. Wenn Sie sich für einen Neustart entschieden haben, sollten Sie diesen schnellstmöglich angehen. Suchen Sie nach Stellenausschreibungen und senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen los! 

Ein gelungener Lebenslauf sollte genau auf Ihren Wunschjob zugeschnitten sein. Erleichtern Sie sich die Suche nach der perfekten Formulierung: Nutzen Sie die Vorschläge unserer Experten und personalisieren Sie diese im CV-Maker.

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Neuorientierung im Beruf: Mentale Hürden und Ängste 

Es gibt viele gute Gründe, noch einmal etwas Neues zu wagen und eine berufliche Neuorientierung anzuvisieren. Das Phänomen der inneren Kündigung wird immer bekannter. Dennoch gehen nicht alle Arbeitnehmer den letzten Schritt und orientieren sich beruflich um. Weshalb?

Unsicherheit

Für die meisten Menschen sind Stabilität und Sicherheit sehr wichtig. Wenn Sie sich für eine berufliche Neuorientierung entscheiden, und einen gut bezahlten, womöglich unbefristeten Job verlassen, gehen Sie ein Risiko ein. 

Doch erinnern wir uns: Statt dem Worst-Case-Szenario kann auch gut das Best-Case-Szenario eintreffen! Oft geht ein Jobwechsel mit einer finanziellen Aufwertung einher.

Angst

Wer schon immer in einer bestimmten Branche gearbeitet und sein Selbstbild an diesen einen Job gekoppelt hat, dem macht ein beruflicher Neustart vermutlich Angst. Immerhin stellt er so auch das eigene Selbstbild infrage und führt zu einer unbekannten Situation.

Aber auch hier gilt: Es gibt immer ein erstes Mal. Denken Sie an Ihren Berufsweg und alles, was Sie in Ihrem tabellarischen Lebenslauf vorweisen können. Lassen Sie sich wirklich nur auf eine Stelle reduzieren?

Druck von außen

Wenn Sie sich für eine berufliche Neuorientierung entscheiden, kann das in Ihrem Umfeld zu Fragen und Unverständnis führen. Diese Reaktionen haben das Potenzial, zu verunsichern. Doch behalten Sie im Blick, warum Sie sich für einen Neustart entschieden haben.

Ihr Umfeld, wenn es denn ein gutes und gesundes ist, wird Sie unterstützen. Nehmen Sie dessen Sorgen ernst und gehen Sie ruhig darauf ein, ohne sich deshalb verrückt zu machen.

Sie brauchen keine Erfahrung mit dem Verfassen von Lebensläufen. Im LiveCareer Lebenslauf-Editor finden Sie vorgefertigte Inhalte für jede Branche und Position, die Sie mit einem Klick in Ihren Lebenslauf einfügen können.

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Ist eine berufliche Neuorientierung noch mit 30, 40 oder 50 Jahren möglich?

Diese Frage stellen sich viele Menschen und sie ist absolut nachvollziehbar. Die Antwort ist aber einfach: Ja. Formulieren Sie die Frage doch um: Ist es noch mit 40 möglich, einen erfüllenden Job auszuüben? Das klingt wesentlich positiver, oder?

Denken Sie immer daran: Sie verbringen etliche Stunden pro Woche bei der Arbeit. Wie sollen diese Stunden gefüllt sein? Mit Frust oder Freude? Es ist nie zu spät, etwas Neues anzufangen, auch wenn es vielleicht nicht leicht ist.

Ihr Alter ist kein Ausschlusskriterium. Betrachten Sie es lieber so: Wer bereits 20 Jahre Berufserfahrung hat, hat wesentlich mehr gesehen und gelernt als jemand, der gerade erst in den Job einsteigt. Sie wissen, wie Sie sich einarbeiten!

Schreiben Sie ein überzeugendes Anschreiben für Ihre berufliche Neuorientierung

Damit Ihr Neuanfang im Job auch Erfolg hat, brauchen Sie überzeugende Bewerbungsunterlagen. Ganz besondere Bedeutung kommt hier Ihrem Anschreiben für die Bewerbung zu, da Sie darin fehlende Erfahrung durch Motivation wettmachen können.

Der Anschreiben-Aufbau sieht folgendermaßen aus:

1. Bewerbungs-Briefkopf (Name, Adresse und Kontaktdaten des Bewerbers und Name des Unternehmens und der Ansprechperson sowie Firmenadresse)
2. Bewerbungs-Einleitungssatz (interessanter, persönlicher Einstieg)
3. Hauptteil (Motivation, Kenntnisse und Erfahrungen, erzählt anhand konkreter Beispiele)
4. Bewerbungs-Schlusssatz (Gehaltsvorstellungen, Eintrittstermin, Grußformel und Unterschrift)

Betonen Sie im Anschreiben für eine berufliche Neuorientierung Ihre Motivation Transferable Skills: Das sind jene Fähigkeiten, die Sie in der vorherigen Stelle erworben haben und die für die neue Richtung relevant sind. Dazu gehören etwa Teamarbeit, Problemlösungskompetenz und Kommunikation.

Passen Sie Ihr Anschreiben an die neue Stelle an und betonen Sie auch Ihre Lernbereitschaft und den Wunsch nach Weiterentwicklung. Dann sollte nichts schiefgehen.

Beachten Sie bei der Neuorientierung im Beruf noch weitere Tipps

Beachten Sie diese Tipps, damit Ihr beruflicher Neustart ein voller Erfolg wird!

• Lassen Sie sich nicht von Angst und Zweifeln leiten, sondern von Optimismus und Selbstvertrauen. 
• Nehmen Sie sich für Ihre Entscheidung Zeit. Finden Sie heraus, was Sie wirklich wollen und was Ihnen wichtig ist.
• Alter ist kein Ausschlusskriterium und auch keine Ausrede. Suchen Sie sich Vorbilder, die auch mit 40 noch einen beruflichen Neuanfang geschafft haben!

Mit dem LiveCareer Anschreiben-Editor können Sie ein Bewerbungsschreiben verfassen, das Ihren Lebenslauf perfekt ergänzt. Suchen Sie sich eine professionelle Vorlage aus, ergänzen Sie Ihre Angaben und lassen Sie den Editor die restliche Arbeit machen.

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